Ausgabe 102 | Seite 2 17. Mai 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Holunder

Holunder Holunder wurde auch „Heiliger Baum“ genannt. Es galt als sicheres Todeszeichen, wenn man einen Holundererbusch umhackte.

Er galt auch als Apotheke der armen Leute. Deshalb wurde an fast jedem Haus ein Holunderstrauch gepflanzt. Natürlich auch um sich dadurch vor Blitzschlag und dem Bösen zu schützen. Aus seinen Wurzeln wurde ein Wein hergestellt, der bei Schlangenbissen und Wassersucht helfen sollte.

Die Blätter benutze man als Umschlag bei Geschwüren und Entzündungen. Mit den Beeren färbten sich die Frauen die Haare.

Liebstöckel

Liebstöckel Hauptsächlich wurde er als „Frauenpflanze“ angesehen. Er wurde eingesetzt, die Menstruation und die Geburt zu fördern. Auch zur Geburtseinleitung und Beschleunigung fand er seinen Einsatz.

Seine verdauungsfördernde Wirkung war auch sehr geschätzt. Auch bei Erkältungen und Halsschmerzen setze man Liebstöckel ein.

Auch sollte es bei Schlangenbissen helfen.
Durch seinen Namen, ging man davon aus, das er der Liebe helfen könnte und nutze ihn oft beim Liebeszauber.

Natürlich war Liebstöckel schon damals als Würzkraut in fast jedem Garten anzutreffen.

Lungenkraut

Lungenkraut Wie der Name schon sagt, wurde es bei schweren Lungenleiden genutzt. Aber auch um die Sinneslust und fleischliche Begehren zu bekämpfen. Auch bei Schwindsucht wurde das Lungenkraut eingesetzt.




Thymian

Thymian Wurde gerne zur Räucherung bei religiösen Ritualen eingesetzt. Auch setze man es gerne als Aphrodisiakum ein.

Bei Erkältungen nutze man Thymian wie heute noch sehr gerne. Bei Kopfschmerzen wurden Thymianblätter zerkaut. Ritter trugen Tücher mit Thymian bestickt, weil Thymian Mut verleihen sollte.

Auch als Verhütungsmittel eingesetzt und zur Geburtserleichterung.

© by Hexchensland


Starke Frauen im Mittelalter

Der Bischof in Beugehaft

Im Laufe der Geschichte gab es immer wieder Frauen, die durch besondere Taten und Leistungen unvergessen geblieben sind. Als herausragende Beispiele seien hier stellvertretend Jeanne D'Arc oder Florence Nightingale genannt. Über ein Vorbild an Mut und Hartnäckigkeit im Kampf gegen überlegene politische Gegner soll hier nun berichtet werden.

Das Leben von Loretta von Salm, nach der Heirat Loretta von Sponheim, verlief bis zum Jahre 1323 in den gewohnten Bahnen: Mit 15 verheiratet und in den acht Ehejahren drei Söhne geboren. Als ihr Mann dann verstarb, war die junge Witwe auf sich allein gestellt. Ihre Besitztümer an Ländereien erweckten in ihren Nachbarn Begehrlichkeiten. Zuerst bekam sie es mit dem Wildgrafen von Kyrburg zu tun, der meinte, mit der Witwe leichtes Spiel zu haben. Als sie sich nicht beugen wollte, griff er zu den damals üblichen Mitteln: Überfälle auf ihre Bauern, ihre Warentransporte, ihre Gefolgsleute. Durch geschicktes Ausspionieren seiner Gewohnheiten gelang es ihr allerdings, mit wenigen Männern den Wildgrafen gefangen zu nehmen. Eine längere Haftzeit in einem ihrer Burgtürme zermürbt ihn schließlich. Er willigte ein, ihr Gefolgsmann zu werden.

Ernster war die Bedrohung durch den damaligen Erzbischof von Trier, dem Kurfürsten Balduin von Luxemburg, einer der mächtigsten Männer Europas. Dieser hatte ebenfalls ein Auge auf einen Teil ihrer Ländereien geworfen. Der Streit zog sich hin, es kam zu einem Stillhalteabkommen. Da sie wusste, dass der Erzbischof am Ende den längeren Atem haben wird, nutzte sie die erste passende Gelegenheit.

Es war ihr zugetragen worden, dass der Bischof mit kleinem Gefolge eine Schiffsreise auf der Mosel unternahm. Geschickt wurde eine passende Stelle ausgewählt und unterhalb der Wasserlinie eine starke Kette gelegt, die beim Eintreffen des kleinen Schiffes hochgezogen wurde. Der Rückweg wurde durch einige schwere Kähne versperrt und der überraschte Bischof gefangen genommen.

In der mehrmonatigen Gefangenschaft, in ihrer als uneinnehmbar geltenden Starkenburg, wurde der Bischof auf das Beste beköstigt, es fehlte ihm an nichts. In der Sache allerdings blieb sie hartnäckig, trotz eines Bannstrahls des damaligen Papstes. Nach langen und zähen Verhandlungen konnte sie ihre Forderungen nach Unantastbarkeit ihres Besitzes durchsetzen. Der Bischof musste außerdem ein hohes Lösegeld bezahlen, schwören auf Rache zu verzichten und ein Schreiben an den Papst aufsetzen, in dem die Angelegenheit mehr als 'zufälliges Missgeschick' dargestellt wurde.

Damit der Bannstrahl aufgehoben wurde, musste sie allerdings persönlich nach Avignon reisen (dem damaligen Papstsitz). Mit einer Buß- und Sühneauflage wurde sie wieder in die Christengemeinschaft aufgenommen. Die Kosten für die Papstreise soll sie übrigens dem Bischof ebenfalls in Rechnung gestellt haben: 'Sei sie doch durch ihn erst in diese Lage gekommen'.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle




... 17.05.1490

In Ansbach wird am 17.05.1490 Albrecht von Brandenburg-Ansbach als Sohn von Friedrich II. von Hohenzollern, Markgraf von Brandenburg-Ansbach und seiner Frau Sophie, geboren. Im Jahr 1511 wird er Hochmeister des Deutschen Ordens. 1525 legt er, auf Anraten Martin Luthers, dieses Amt nieder und beschließt, Reformationen einzuführen. Besonderes Augenmerk legt er auf die Förderung des Schulwesens. Unter anderem werden durch ihn in Königsberg 1540 das Gymnasium und 1544 die Universität gegründet. Außerdem lässt er auf eigene Kosten Schulbücher drucken und entlässt die Leibeigenen in die Freiheit, die ein Lehramt übernehmen wollen.

© Dissowe


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