Ausgabe 100 | Seite 8 3. Mai 2009 AD
<<< zurück weiter >>>


Magische Kräuter ( 2 )






Johanniskraut

Johanniskraut

Gerade in der Zeit der Inquisistion (Hexenverfolgung) nutze man die Pflanze zur Teufelsaustreibung bei Hexen. Im Viehstall aufgehangen, sollte es die Tiere vor Dämonen beschützen. Als Kranz gebunden wurde es auf Hausdächer geworfen, um sie vor Blitzeinschlag zu schützen. In den Häusern hing Johanniskraut immer griffbereit getrocknet, um, wenn ein Gewitter aufzog, das Johanniskraut zu verbrennen und das Gewitter zu vertreiben.

Wenn man Johanniskraut als Amulett um den Hals trägt soll es helfen, Schätze zu finden. Wenn man die Blüten des Johanniskrauts in den Fingern zerreibt, tritt ein roter Saft aus. Dieser wird mit allerlei Glauben an Wunder in Verbindung gebracht. Wenn man die Blätter vom Johanniskraut ins Licht hält, sieht es aus, als hätten sie etliche kleine Löcher...Diese Löcher waren der Grund, warum man davon ausging, das der Teufel diese Pflanze mit einer Nadel durchstochen hatte, weil sie es schaffte, ihn zu vertreiben...

Johanniskraut gehörte zu den „Bettstrohkräutern“. Gebärende wurden auf sie gebettet (natürlich in der Johannisnacht gepflückt), damit sie vor Krankheit und Verhexung geschützt sind





Klee

Klee

Wer kennt es nicht, das glücksverheißende vierblättrige Kleeblatt. Wer Klee mit Essig angesetzt hatte und danach den „Sud“ versprenkelt hat, der sollte sogar Feen sehen können.

Wer Kleeblätter in den linken Schuh legt und dann vergißt, der soll vor Hexerei geschützt sein. Klee wirkt auch gegen Zauber, der von Zwergen, Trollen und Gnomen ausgesprochen wurde. Um sicher zu gehen, das das mit dem Glück auch wahr wurde, wenn man ein vierblättriges Kleeblatt gefunden hatte, soll man es unbemerkt unter das Altartuch in der Kirche legen, so das die Messe über ihm gelesen wird.



Knoblauch

Knoblauch

Angeschnittener Knoblauch verfärbt sich schwarz. Früher dachte man deshalb, das der Knoblauch das Böse aufsaugt.

Man hängte ihn sich meistens um den Hals um vor Hexen, Dämonen und ähnliches geschützt zu sein. Sogar kleine Kinder und Babys bekamen eine Kette mit Knoblauch um den Hals gelegt. Einige legten sich aber nicht nur Ketten um, sondern sie rieben sich sogar mit dem Saft des Knoblauchs ein, damit ihnen nichts Böses widerfährt.

Eine zeitlang hat man sogar den Anbau von Knoblauch in Klostergärten verboten, da er stark aphrodisierend auf die Mönche gewirkt haben soll.

Knoblauchsaft galt natürlich auch als Liebestrank. (Mit Sicherheit aber nur, wenn ihn beide getrunken haben.)

Er soll auch vor Vampiren und ähnlichem bösen Geistern geholfen haben.



Mohn

Mohn

Galt wegen seinen roten Blüten als Donner- und Gewitterblume. Sie sollten nah am Haus gepflanzt Blitzschlag und Gewitter fernhalten. Kinder durften nicht mit Mohnblüten in der Hand rumlaufen, weil man sagte, wenn man mit ihnen hinfällt, würde man später die Fallsucht bekommen.

In einigen Gegenden überschüttete man Brautpaare mit Mohnblüten, als Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit. Andere wiederum waren der Meinung, das Mohn Unglück bringt, weil er so schnell vergänglich ist. Durch ihren milchigen Saft sagten ihr einige auch nach, das sie der Bringer von Liebesleid sei.



Rose

Rosen/Wildrosen

Man war der Überzeugung, gegen Krankheiten und Unheil aller Art gefeit zu sein, wenn man am Weihnachtsabend oder in der Neujahrsnacht eine frisch gepflückte Hagebutte verzehrte.

Die Frucht der Heckenrose sollte zudem vor Blitz und Unwetter schützen wie auch in der Lage sein, unliebsame Gäste fern zu halten. Eine Hecke aus Wildrosen ums Haus gepflanzt soll auch vor Schlaflosigkeit schützen.

Weiße Wildrosen dienten zur Enttarnung von Hexen, wenn man sie damit berührte.



Schöllkraut

Schöllkraut

Die mittelalterlichen Alchimisten setzten die goldgelben Blüten des Krautes zur Goldherstellung ein. es sollte zusammen mit anderen Zutaten den Stein der Weisen bilden.

Leider ist ihnen das nie gelungen.





Rosmarin

Rosmarin

Man verbrannte Rosmarinzweige um Orte vom Bösen zu reinigen.

An Türen und Fenstern gehangen sollte es vor Einbrechern, Dieben, Geister und Krankheiten schützen. Einem Aberglauben nach heißt es: Derjenige, der von einer Frau mit einem Rosmarinzweig berührt wurde, würde sich bald in diese Frau verlieben und sie heiraten.





Königskerze

Königskerze

Viele Leute nannten sie auch „Wetterkerze“. Man konnte anhand der wuchsform der Blätter erkennen, ob es dieses Jahr noch Schnee gab, oder erst Anfang des nächsten Jahres. Wuchsen die Blätter dicht am Boden, gab es früh Schnee. Wuchsen die Blätter höher am Stengel sollte erst spät der Schnee kommen.

Sie wurde gerne in der Nähe von Häusern gepflanzt, weil sie den Blitz vom Haus ablenken sollte.



Klette

Klette

Wenn sie um Johannistag verräuchert wurden, sollten sie von Dämonen befreien. Am Hausdach wurde die Klette angebracht, damit das Glück zu einem findet und man böse Menschen fernhält.

Und im Viehstall aufgehangen, sollten sie das Vieh vor allerlei Bösen beschützen.

Frauen haben sich oft Kletten ins Haar geflochten, um den Teufel fernzuhalten.



Wegwarte

Wegwarte

Wenn man Wegwarte auf eine spezielle Art und Weise ausgegraben hat, solllte sie dem Träger im Kampf unbesiegbar und unverwundbar machen.

Jungfrauen legten sich einen Zweig der Wegwarte gerne unter das Kopfkissen, weil sie so von ihrem zukünftigem Ehemann träumen würden.

Wird die Wegwarte mit einem Hirschgeweih am Peterstag ( ) ausgegraben, dann kann man jede Person betören, die man damit berührt.



Waldmeister

Waldmeister

Soll an die Tür und Fenster gehangen Hexen vertreiben.










© Hexchensland


<<< zurück Tagblattarchiv weiter >>>