Ausgabe 100 | Seite 3 3. Mai 2009 AD
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Das gebrochene Rad (II)

Am nächsten Morgen erhielt unser Geselle noch ein kräftiges Frühstück, einen Becher frische Ziegenmilch und einen herzhaften Käse als Wegzehrung. Dann sprach das alte Männchen zum Abschied: „So habt nochmals Dank für eure Hilfe. Sie ist mehr wert, als die Mahlzeiten und das Strohlager, dass wir euch geben konnten. So bitte ich euch zu guter letzt, nehmt auch die gebrochene Speiche an euch. Sie ist wohl wahr kein Ersatz für euren Wanderstab, aber sie wird sich dereinst für euch nützlich erweisen.“

Den Burschen wunderte es, doch wagte er auch nicht, die Gabe zurückzuweisen, um die alten Leute nicht zu beleidigen. So steckte er die Speiche quer über seinen Leinensack, hängte ihn auf den Rücken und setzte seine Reise fort. Das Wandern ohne Stab war zunächst ungewohnt, aber bis er einen neuen Stab fände, würde es wohl gehen. So lief er bis zum Nachmittag, als zwei anderen Wanderburschen begegnete. Sie grüßten einander höflich, fragten nach dem woher und wohin und tauschten Erfahrungen über gute Schlafplätze aus. Dann fragte der eine unseren Gesellen: „Warum bist du denn ohne Stenz unterwegs?“ und meinte damit den Wanderstab.
Da erzählte unser Bursch von seinem Erlebnis am Vortage.

Aber der zweite meinte nur kopfschüttelnd: „Was bindest du uns für einen Bären auf von deinem Stenz, wenn er doch hinten in deinem Rucksack steckt!“
Und der erste sprach: „Mit solchen Märchen machst du dir keine Freunde.“ und so zogen beide weiter.

Unser Bursch aber nahm den Leinenbeutel ab und staunte nicht schlecht, denn anstelle der Speiche ragte ein wunderschön geschnitzter Wanderstab heraus. Er nahm ihn in die Hand und wunderte sich zugleich noch mehr, denn er war sehr schwer. Außen zwar aus Holz, aber vom Gewicht und Klang beim Stoßen auf die Erde wie Eisen. So nahm er sein Messer heraus und kratzte ein kleines bisschen am Handgriff. Was ihm dort unter dem Holz entgegen glänzte, war aber kein einfaches Eisen, sondern pures Silber. Das also war der Lohn für seine Hilfe und das alte Männchen war ein zauberkundiger Zwerg gewesen, von denen es damals noch viele in unseren Landen gab. Da freute es den Burschen sehr, denn nun würde er sein Leben lang keine Sorgen mehr haben müssen.

Doch zunächst brachte unser Geselle seine Wanderjahre hinter sich, fand in der württembergischen Hauptstadt eine Anstellung bei einem Wagenmacher und wurde schließlich in die Innung eingetragen. Ein Jahr später baute er im Auftrage des Fürsten eine besonders edle Kalesche, für die er mit dem Meistertitel seiner Zunft geehrt wurde. Für das Silber seines alten Wanderstabes erwarb er nun eine Werkstatt und produzierte fortan seine eigenen Reisewagen. Seine Auftraggeber waren Kaiser, Könige, Fürsten, Päpste und steinreiche Bürger, denn die Kutschen waren nicht nur pfeilschnell, sondern auch aus edelsten Materialien hergestellt und für viele unerschwinglich.

So wurde aus unserem armen Wandergesellen ein angesehener und reicher Bürger und auch heute noch kommen schnelle, teure Wagen aus jener Stadt, in der er bis an sein Ende glücklich lebte.

Ende der Geschichte

© Hinrik aus Nyenwoerden


Über den Maikäfer

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
Auch die Maikäfer schälen sich jetzt aus dem Boden, in dem sie vier Jahre als Egerling und Puppe heranwuchsen. Leider leben sie in ihrer jetzigen Form nur noch wenige Wochen, die sie zum Fressen und Fortpflanzen nutzen. Hier seht ihr den ersten, der sich in die Nähe der Redaktion wagte:

Schon in alten Zeiten wurde das Auftreten der Maikäfer, die je nach Färbung auch "Kaiser", "Schornsteinfeger", "Müller" oder "Bäcker" gerufen werden, mit gemischten Gefühlen betrachtet. Zum einen galten sie als Plage, wenn sie sich in großer Zahl über Obstbäume und Gemüse hermachten und ganze Ernten vernichteten. Dann zog man regelrecht in den Krieg gegen die Maikäfer. Morgens, wenn sie noch starr von der Nachtkälte in den Bäumen saßen, schüttelte man sie herab. Dabei kamen in einzelnen Landstrichen schon mal mehrere Millionen Tierchen zusammen.

Was macht man nun mit solchen Massen? Man verfütterte sie einfach frisch oder geschroten an Schweine, Fische und Hühner. Manchmal preßte man die fetthaltigen Tiere aus und gewann Wagenschmiere oder Seife daraus. Aber es geht noch ungewöhnlicher: Man kochte Maikäfer z.B. zu Suppe: sie wurden ohne Flügel zerstoßen, in Butter geröstet, mit Kalbsfleischbrühe gelöscht und Eigelb verfeinert. Zum Nachtisch konnte man sie auch in Honig eingelegt oder überzuckert genießen. Manche nahmen die Maikäfer auch roh zu sich zwecks Stärkung ihrer Manneskraft.

Doch vor dem Tod stand meist zuerst die Verurteilung. So wurden nachweislich Maikäfer von weltlichen Gerichten per Urteil angewiesen, innerhalb von drei Tagen ein bestimmtes Areal zu verlassen. Die Käfer scherten sich natürlich den Leibhaftigen darum und fraßen weiter. Doch da sie dann naturgemäß recht schnell starben und erst nach 4 Jahren wiederkamen, war der Glaube in den Erfolg der "Rechtsprechung" tief. Auch die Kirche schickte ihre fähigsten Würdenträger, die Maikäfer zu exkommunizieren.

Aber gibt es auch positives zu berichten. Die ersten gesichteten Maikäfer wurden als Frühlingsboten in die Städte gebracht, dienten z.T. als Spielgefährten oder wurden einfach nur als "Haustier" in Schachteln gehalten. Man wollte auch Vorhersagen für die Ernte treffen können oder sah sie einfach nur als Glücksbringer.

Auch wenn wir Menschen heute nicht weniger barbarisch als früher, nämlich mit Pestiziden und effektiverem Ackerbau, den Maikäfern zusetzen, werden wir ihn wohl nie ausrotten können. Zum einen ist er gegen gewisse Chemikalien unempfindlich geworden und zum anderen gibt es noch genügend Brut- und Freßplätze, die das Überleben garantieren. Seine beste Überlebensstrategie wird aber wohl sein, sich mit uns Menschen zu arangieren, seine Population in Grenzen zu halten und nie in solchen Massen aufzutreten, die wir als "gefahrvoll" betrachten. Dann wird er uns Menschen sicher noch viele Generationen ein willkommener Frühlingsbringer sein.

© Hexchensland & Hinrik


Wir haben jetzt schon 100 Ausgaben vom Tagblatt hinter uns....

Es waren schöne Zeiten auf die wir alle zurückblicken können.
Oft wurde nachgedacht, gelacht und gerätselt....

Hier wollen wir Euch nun einen kleinen Rückblick wöchentlich auf unsere damaligen Ausgaben liefern....

Heute:


Der Buchdruck


Mein Bruder Johannes Gutenberg hat gemeint, wir sollten den Leuten hier im Lande die Möglichkeit anbieten alles mögliche über ihr Land zu erfahren, indem wir ihnen alle Neuigkeiten auf Papier schreiben und diese dann an alle Menschen in unserem Volk verteilen.

Da habe ich ihn ausgelacht, da es ja gar nicht so viele Menschen gibt, die so viel schreiben können, damit jeder ein solches "Tagblatt" erhält.
Darauf sagte Johannes, dass er eine ganz tolle neue Erfindung habe, mit der es ein Kinderspiel wäre jeden Menschen ein Tagblatt zu erstellen.

"Nicht schon wieder so eine Erfindung" dachte ich mir. Doch seine Erfindung namen Buchdruck war ein voller Erfolg und somit können wir endlich jedem Menschen ein Tagblatt austeilen. Also wenn jemand meinen Bruder Johannes sieht, dann könnt ihr ihm wirklich Gratulieren

© Stadt Gera


Interview mit Kaiserslautern

Der erste WBW Gewinner in Kapi-Regnum

Seyd gegrüßt, Herzog von Kaiserslautern.
Vor grad mal 1 1/2 Jahren konntet Ihr den ersten WBW Sieg erringen.

Einige Fragen, die sicher alle interessieren:

Wie konntet Ihr Euch das damals schon leisten ?
Wie seyd Ihr an die über 11 Millionen Kräuter gekommen ?


Kaiserslautern: Der erste Wettbewerb war damals so eine Sache. Jeder war gespannt, was für ein Produkt dran ist. Da ich eine sehr gute Bierproduktion hatte, waren genug Bauernhöfe da. Also war es spannend, ob es ein Bauernhofprodukt oder doch etwas anderes wird. Hauptsächlich damals war es so, dass viele Rüben anbauten für ihre Tuchproduktion und die andere Hauptsparte war der ehrenwehrte Bierproduzent.

Also auf beiden Seiten Bauernhöfe.

Klar konnte ich den Sieg durch meine eigene Produktion nicht erreichen, so war der Coinshandel die Notlösung. Damals habe ich einige Plätze verloren, im Allod war ich von Platz 2 auf fast 30 gefallen, aber es war 'ne nette Erfahrung - vorallem die nervige Pokerei mancher Anlieferer.

In einem WBW gibt es Tagespreise. Anders geht es nicht, sonst bist du am ersten Tag schon pleite. Aber so Sprüche wie "Jetzt hab ich die ganzen Gebäude wegen Dir gebaut." waren schon witzig.

Welche Motivation steckte damals dahinter ?

Kaiserslautern: Der Ehrgeiz, die erste Medaille zu bekommen, war Anreiz genug, das ganze durchzustehen. Ich habe eigentlich mit Bronze, Silber oder Gold gerechnet, aber in einem Wettbewerb spielt auch das Pokerface eine entscheidende Rolle. So wurde man ja oft genug gefragt, wieviel Ware man schon hat.

Habt Ihr an weiteren Wettbewerben teilgenommen ?

Kaiserslautern: Ich habe auch den Fuhrwerke-Q1-WBW mit Gold abgeschlossen. Aber vorerst mal ist kein WBW geplant, da habe ich alle Statuse verkauft, die ich hatte. Nebenbei danke ich auch allen Zulieferern der beiden WBW, die mir den Sieg möglich gemacht haben.

Wie hat sich Eure Stadt seit dem Sieg damals verändert ?
Produziert Ihr noch die selben Produkte ?


Kaiserslautern: Heute baue ich immer noch Getreide an für das wohl genussvollste Bier, das es im Regnum Lande gibt *g*.

Was auf jedenfall wichtig ist, dass man, auch wenn man sich einen Account aufbaut, immer am Ball bleibt. Es kommen oft Zeiten, da denkt man, es geht nicht weiter, man verliert dann die Lust. Auch da: immer weitermachen, die Lorbeeren kommen später. Heute bereue ich es nicht, am Ball geblieben zu sein.

Da geht der Dank klar an Seeburg, die mich da immer unterstützt hat.

Nebenbei glaube ich sogar, der erste User zu sein, der die Gebäude 1,2,3,4,5 hat. Das war auch irre dieser Freitag so ca. 13 Uhr als es los ging.

Ich bedanke mich herzlich bei Euch, dass Ihr Euch Zeit genommen habt, die Fragen zu beantworten und wünsche Euch weiterhin viel Erfolg in Regnum.

© Burg Sethcon


... 03.05.1481

Sultan Mehmet II. (Fatih Sultan Mehmet II.), 7. Sultan der Osmanen, starb am 03.05.1481 in Gebze. Er war der Sohn von Sultan Murat II. und seiner Ehefrau Huma Hatum. Noch während der Herrschaft seines Vater war er Mitregent und nach dessen Tod alleiniger Sultan. Er soll sieben Sprachen gesprochen haben (u. a. fließend Persisch, Lateinisch, Hebräisch, Arabisch und Griechisch) und er war ein Förderer von Literatur und Wissenschaft. Der Topkapi-Palast in Istanbul ist das bedeutendste Bauwerk, welches unter seiner Herrschaft erbaut wurde. Am 29.05.1453 eroberte er Konstantinopel. Seither trug er den Beinamen Fatih (Eroberer).

© Dissowe


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