Ausgabe 8 | Seite 2 24. Juni 2007 AD
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Geschichte der Stadt Durgrimst Ingnietum

Ich möchte heute erklären, wie meine Stadt so ist, warum ich diesen Namen gewählt habe usw.

Also: Den Namen habe ich von einer Gemeinschaft aus dem Buch ERAGON DER AUFTRAG DES ÄLTESTEN. Da ich von dieser Geschichte ein riesiger Fan bin, benannte ich sie nach dieser.

Meine Stadt besitzt 8 Gebäude und ist unter einigen anderen sehr netten Städten bekannt. Z.B.: Kaiserslautern, Hamm-Westfahlen und, und, und, ... (die netteste, der ichs auch gesagt habe, fällt mir gerade nicht ein, sry diesem "Herrscher". Ich habe nicht unbedingt viel Geld, handle jedoch sehr, sehr viel und bin um jedes Goldstück froh.

Jetzt noch etwas Kleines: Wenn ihr wollt, könnt ihr mir Kontrakte über Ziegen schicken. Der Preis ist 72,68 ¢τ Ich verkaufe auch viel, so schickt mir einfach eine Taube und ich werde euch sagen, ob ich etwas auf Lager habe. Den Preis bitte mitschicken!!!
Danke vielmals!!! Ich freue mich über jede Frage.

Also dann, bis bald

© Durgrimst Ingnietum




Die Stadt Nyenwörden stellt sich vor

De vico Nyenvordensis
Neuwühren liegt im "Östlichen Hügelland" Schleswig-Holsteins, der Gegend zwischen Kiel, Plön, Lübeck, nach Norden hin begrenzt von der Ostsee. Es ist eine von den Eiszeiten stark geprägte Landschaft. Doch nicht alle Hügel der so genannten "Holsteinischen Schweiz" verdanken wir den Naturgewalten, denn nicht nur Eis-, sondern auch Stein- und Bronzezeit haben in dieser Gegend ihre Spuren hinterlassen. Zahllose Funde von Steinwerkzeugen, Hügelgräber und sogar Reste einer Turmhügelburg aus dem 12. Jh. bezeugen die lange Besiedlungsgeschichte.

Einige Jahrhunderte trennt die Schwentine als Teil des "limes saxoniae" den deutschen vom wendischen Siedlungsraum. Mit der Gründung des Klosters Preetz um 1216 werden die hier lebenden abodritischen Volksstämme immer stärker christianisiert. Bereits im "Kieler Stadtbuch" von 1264-1289 erscheint Neuwühren mit dem Namen 'de Javorn', das sich vom Ahornbaum ableitet. Kurz darauf heißt es schon 'Nî-Jaworn', was darauf hindeutet, dass, wie damals üblich, neben dem wendischen ein deutsches "neues" Dorf zwecks Kolonisation gegründet wurde. Um 1460 hieß das Dorf bereits Nyenwörden - zu Neuwühren war es nun kein langer Weg mehr.

Zahlreiche Schenkungen und Stiftungen lassen den klösterlichen Landbesitz, der bis ins heutige Kieler Stadtgebiet reicht, immer größer werden. So sind auch Preetz (seit 1226) und Raisdorf (seit 1369) dem Kloster verpflichtet, so kommt das Kloster ebenfalls in den Besitz der so genannten Walddörfer, zu denen auch die drei Neuwührener Gehöfte gehören. Erst 1873, nachdem Kiel als junger Reichskriegshafen einen explosionsartigen Aufschwung erfährt, werden auf preußischen Druck hin die Neuwührener und andere Dörfer aus dem Fron des Preetzer Klosters entlassen.

Zwischen 1941 und 1945 erschüttern mehrere Bombenabwürfe die ländliche Idylle, danach verläuft die jüngere Geschichte Neuwührens so beschaulich wie die Jahrtausende vorher. Zumindest ist kein Fall bekannt, demnach ein Neuwührener wegen Überarbeitung verfrüht vor seinen Schöpfer treten musste.

© Hinrik Blok, Knappe und Herr auf Nyenwörden




Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins

Um Euer Wohl besorgt, entbiete ich Euch auch heute, ehrenwerte Ritter und edle Damen, meinen Gruß und hoffe auf Euer geneigtes Ohr. In der Hoffnung, meine Worte treffen Euch sorgenfreien Herzens, muss ich doch meine Stimme zur Klage erheben. So tief lösen sich die Worte aus meinem Inneren, dass ich es kaum wagen mag, sie an Euch zu richten, doch - es gehört zum Leben dazu, das ich mit meiner freien Wirtschaft führe. So schwer beladen bin ich, so tief bin ich in der Schuld meiner eigenen Kurzsichtigkeit, dass ich nur schwer werde mich von dieser Last befreien können.

Ich habe zu wenig Wasser!

Ihr fragt Euch, wie das sein kann. Damit fragt Ihr zu Recht. Schuld sind allein meine Knechte und Mägde, man sollte sie verprügeln, dieses Pack. Wenn mich das Geschreie nur nicht so stören würde ... Haben mich einfach nicht darauf aufmerksam gemacht, dass die Quellen dringend vergrößert werden müssen. Wie hätte ich das denn riechen sollen, wo Wasser doch nicht riecht, jedenfalls dann nicht, wenn es sauber ist? Und ich habe in meinen Quellen gutes, sauberes Wasser, darauf lege ich großen Wert. So bleiben Vieh, Meister, Knechte, Mägde und vor allem ich, gesund. Und wir machen gute Geschäfte. Nicht so wie die stinkigen Erdlöcher, die da hinten diese Krämer haben. Als wenn das niemandem auffallen würde. Aber nein, meine schönen sauberen Quellen, auf die ich so stolz bin, liefern zwar Wasser, aber eben nicht genug. Nun kaufe ich jeden Tag Wasser ein, viele Schöpfeimer. Und meine goldenen Taler verschwinden aus dem Kasten, als hätten Mäuse sie geraubt. Meine Knechte lasse ich jetzt das Wasser tragen und die Mägde machen die Arbeit der Knechte. Das soll ihnen allen eine Lehre sein!

Oh, wütend war ich darüber, dass ich gleich mit meinem Fuß gegen einen leeren und ausgetrockneten Schöpfeimer in meiner Viehzucht treten musste. Nun weiß ich, dass die Qualität meiner Schuhe aus meiner eigenen Werkstatt besser ist, als die dieses unseligen Eimers. Meine stillen Knechte sind schuld daran, dass es jetzt keinen Wein an meiner Tafel geben wird. Wo ich doch gerade jetzt zur Feier meiner Wirtschaft mir einige Gäste einladen wollte. Das muss ich jetzt verschieben.

Es blieb mir nichts übrig. Ich musste eine neue Quelle bauen und werde die anderen beiden nach und nach vergrößern, bis ich wieder soviel Wasser habe, dass ich es verkaufen kann. Ja, ich habe mal mein gutes Wasser verkaufen können. Doch, so scheint es mir, ist das lange her. Zu lange. Bei diesem Gedanken trat ich dann noch gegen die Reste des Schöpfeimers, die sich dann über den Hof verteilten. Nunmehr dienstbeflissen lasen die Mägde die Reste dieses Gefäßes auf. Sie werden sie wohl ins Herdfeuer gegeben haben, denn es gab dann Wassersuppe für alle. Woher die wohl das Wasser genommen haben dafür?

Das mit dem Bier können meine Knechte vergessen. Hatte ich doch vor gehabt, ihnen ein wenig davon auszugeben. Für die gute Arbeit. Nun müssen sie einfach noch etwas warten, bis ich wieder genug Wasser habe und Wein meine Tafel ziert. Dann werde ich mir das mit dem Bier auch noch einmal überlegen.

Dabei wollte ich jetzt gemächlich einen neuen Geschäftszweig aufbauen. Der muss nun warten und mein Aufstieg in den neuen Stand auch. Der steht mir immerhin zu. So fleißig, wie ich bin. Mit dem wohlgeratenen Wirtschafts-Verstand, der von meinen Knechten und Mägden so schmählich gestört wurde. Ich würde ihnen ja die Pest wünschen, aber das kann ich nun doch nicht. Der schwarze Tod ist eine zu harte Strafe. Sollen sie ruhig weiter die Schöpfeimer tragen und über ihre Schuld nachsinnen.

Wenigstens habe ich mein grünes Samtkleid. Ich werde es nachher anziehen und darin in die Kirche gehen. Das wird mich beruhigen. Sollen diese Patriziertöchter nur schauen, was ich mir alles so leisten kann, als einfache Bürgerin. Von der Wasserkrise müssen die ja nichts wissen. Wenn meine Knechte bloß nicht plaudern. Männer sind ja immer so schwatzhaft!

© Ellisa von Mayenfells


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