Ausgabe 5 | Seite 2 3. Juni 2007 AD
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Geschichte Flensburgs, Teil 4

Die Hauptstraßen waren nicht gepflastert und unbeleuchtet. Teilweise waren die Bürger verpflichtet, die mit Viehdung durchtränkten Wege mit Holzstegen passierbar zu machen. Fenster hatten nur wenige Patrizierhäuser. Jeder Bürgerhaushalt hielt Vieh im Haus und Hof. Bürger hatten zudem eigene Kuh- und Schweinehirten, die das Vieh tagsüber außerhalb der Stadt hüteten.

1485 kam es zu einem Großbrand in Flensburg. Auch von Sturmfluten blieb Flensburg in dieser Zeit nicht verschont. Am Kompagnietor lassen sich heute noch die Wasserstände früherer Sturmfluten ablesen. Ab 1526 fasste, verbreitet auf den Handelswegen, die lutherische Lehre in Flensburg Fuß. Damals predigte der Husumer Reformator Hermann Tast in der Stadt. Unterstützt vom jungen Herzog Christian konnte der ehemalige Dominkanermönch Gerd Slewert die Reformation vorwärts treiben. In der Folge öffnete sich Flensburg immer mehr der deutschen Kultur und Sprache, während das Umland dänisch geprägt blieb.

© Schwarzmarkt




Prinz von Nase

Der Aufstand [Teil3]

Nun waren die Dorfbewohner ihn los. Endlich! Endlich? Es war Krieg zwischen der großen Burg und deren Prinz auf dem Gipfel des Berges und dem kleynen Dorfe, welches am Hang lag. Krieg oder Streyt? Versöhnung oder Kampf?
Als die schwarzen Ritter kamen, wurde das ganze Dorf verwüstet. Glücklicher weyße haben die Ritter den Prinzen entführt. Es wurde groß über diesen „Sieg“ gefeyert. Endlich war Ruhe eyngekehrt und das Volk musste nicht mehr Hungern. Ohne Widerstand konnten sie sich an den Kammern der Burgscheune bedienen. Doch dieses Glück hielt nicht lange an.
Nach eyniger Zeyt leerten sich auch diese Kammern. Ohne den Prinzen gab es keyne Verwaltung mehr und keyner musste für seyn Geld arbeyten. So viel auch die Ernt in diesem Jahr aus. Und in dem Jahr darauf. Bis ein kleyner Junge schnaufend den Hang hinunter rannte und schrie: „Der Vorrat ist aus!“ Eyn schlechter Scherz, so wurde geglaubt, doch aus dem was dieser Junge verzehrte, kam lautre Wahrheyt.

Die Ersten wurden misstrauisch. Sollte man denn Prinzen retten? Sollte man ihn aus den Klauen der schwarzen Ritter befreyen? Es kamen Meinungsverschiedenheyten in dem Dorfe auf. Schließlich bildeten sich regelrecht Gruppen, die sich befeyndeten. Auf der eynen Straßenseyte lebten die, die den Prinzen befreyen wollten, auf der anderen die, die ihn verurteylten. Die Kinder deren Eltern für die Befreyung waren, durften nicht mehr mit den Kindern spielen, deren Eltern gegen die Befreyung vom Prinz von Nase waren. Der ganze Wahnsinn ging sogar soweyt, das beyde Gruppen eyne Mauer durch die ganze Stadt zogen. Bis sie zur Burg kamen. Dort war eyfriges Gerangel vorausgeahnt. Welche Gruppe bekam die Burg? Es wurde gestritten. Es wurde gekämpft. Es wurde verletzt. Und schließlich floss Blut.

Und dann war es soweyt. Mitten in der Rangeley, spät in der Nacht, kamen sie wieder! Sie schlugen erneut zu und das Geschehen war grausam. Zu Grausam, um es heute zu erzählen.

Fortsetzung folgt

© Petri



Die Obstplückergilde

Obstpflücker aufgepasst!
Eine neue Gilde hat sich gegründet. Die Obstpflücker haben sich zusammengefunden, um Handel zu treiben, sich für gerechte Obstpreise einzusetzen und um Lehrlingen im Obstpflückergewerbe eine Hand zu reichen.
Das gesamte Kapi-Regnum-Land würde sich über mehr Obstpflücker freuen. Schließlich gehören Äpfel, Beeren, Birnen und Trauben zu den beliebtesten Artikeln. Darum ein Aufruf speziell an Neulinge, die noch nicht wissen, was genau sie Produzieren sollen: Werdet Obstpflücker! Ihr findet uns unter www.forumprofi2.de/forum7263/. Ich hoffe auf viel Besuch!

© Schwarzmarkt




Erlebnisse eines Freifräuleins

Ach, wie wunderbar kann doch das Leben sein! Findet Ihr nicht auch, edle Damen und edle Herren, die Ihr heute mir Eure geneigten Ohren, besser: Augen, schenkt? Das Leben ist wunderbar, denn ich habe meine Weber dazu bringen können, edle Tuche herzustellen. Wie schön, endlich kann ich mich so gewanden, wie es sich für mich geziehmt. Einer Bürgerin angemessen bin ich nicht mehr in grobes Tuch gehüllt, sondern von edlen Stoffen umgeben. Nun gut, ich muss eingestehen, nicht ganz so edel, wie ich es gern hätte. Denn es fehlt mir an Seide, so dass die guten und feinen Gewänder noch nicht in meinen Truhen liegen. Doch irgendwann gelingt mir auch das. Wenn ich nur die Möglichkeit hätte, in diesem rauhen Wetter hier Seidenraupen zu züchten. Das ist das eine Problem an der Sache, das Andere sind natürlich die Seidenraupenzüchter im südlichen Frankenreich. Im Gegensatz zu denen aus dem Lande Tsin, die etwas sprechen, was mir nur chinesisch vorkommt, wäre die Sprache eher kein Problem. Ein Sprachkundiger könnte schnell in meine Dienste gestellt werden, weil ich mittlerweile immer ein wenig Handgeld in meiner Geldkassette habe. Jedoch müssten die Seidenraupen gestohlen werden. Aber dafür einen edlen und ehrbaren Ritter in das Unglück der Gewissenslast zu stürzen, bekomme ich nicht fertig. Stehlen ist eine Sünde, keine Sünde, zu der ich einen Ritter anzuleiten vermag. Und deswegen gleich einen Seidenraupenzüchter heiraten? Ehe ohne Liebe ist keine Sünde. Doch gefällt es mir nicht, meine Freiheit, die ich so hart dem Schicksal abgerungen habe, gleich einem Manne zu opfern. Für Seidenraupen! Die ich dann nicht einmal für mich arbeiten lassen könnte! Nein, da verzichte ich lieber und warte auf die nächsten Stufen, die ich erreichen kann. Mein Geld in Bar und mein Allod wachsen immer üppiger. Ich kann es wagen, ein wenig Stolz zu sein auf mein Geschaffenes. Nur ein wenig, wie gesagt, denn Stolz ist eine der Todsünden. Und ich will nicht sündhaft leben. Ihr etwa? Aber ich bin froh über das, was ich erreichte in den letzten Tagen. Und freue mich über mein Gewand aus gutem Tuch, von meinen Webern hergestellt. Ist Eitelkeit nicht auch eine Todsünde?
Verzeiht, sehr gern plaudere ich mit Euch, doch ich muss mich eilen und zur Beichte gehen!

© Ellisa von Mayenfells

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