Starke Frauen im Mittelalter
Der Bischof in Beugehaft
Im Laufe der Geschichte gab es immer wieder Frauen, die durch besondere Taten und Leistungen unvergessen geblieben sind. Als herausragende Beispiele seien hier stellvertretend Jeanne D'Arc oder Florence Nightingale genannt. Über ein Vorbild an Mut und Hartnäckigkeit im Kampf gegen überlegene politische Gegner soll hier nun berichtet werden.
Das Leben von Loretta von Salm, nach der Heirat Loretta von Sponheim, verlief bis zum Jahre 1323 in den gewohnten Bahnen: Mit 15 verheiratet und in den acht Ehejahren drei Söhne geboren. Als ihr Mann dann verstarb, war die junge Witwe auf sich allein gestellt. Ihre Besitztümer an Ländereien erweckten in ihren Nachbarn Begehrlichkeiten. Zuerst bekam sie es mit dem Wildgrafen von Kyrburg zu tun, der meinte, mit der Witwe leichtes Spiel zu haben. Als sie sich nicht beugen wollte, griff er zu den damals üblichen Mitteln: Überfälle auf ihre Bauern, ihre Warentransporte, ihre Gefolgsleute. Durch geschicktes Ausspionieren seiner Gewohnheiten gelang es ihr allerdings, mit wenigen Männern den Wildgrafen gefangen zu nehmen. Eine längere Haftzeit in einem ihrer Burgtürme zermürbt ihn schließlich. Er willigte ein, ihr Gefolgsmann zu werden.
Ernster war die Bedrohung durch den damaligen Erzbischof von Trier, dem Kurfürsten Balduin von Luxemburg, einer der mächtigsten Männer Europas. Dieser hatte ebenfalls ein Auge auf einen Teil ihrer Ländereien geworfen. Der Streit zog sich hin, es kam zu einem Stillhalteabkommen. Da sie wusste, dass der Erzbischof am Ende den längeren Atem haben wird, nutzte sie die erste passende Gelegenheit.
Es war ihr zugetragen worden, dass der Bischof mit kleinem Gefolge eine Schiffsreise auf der Mosel unternahm. Geschickt wurde eine passende Stelle ausgewählt und unterhalb der Wasserlinie eine starke Kette gelegt, die beim Eintreffen des kleinen Schiffes hochgezogen wurde. Der Rückweg wurde durch einige schwere Kähne versperrt und der überraschte Bischof gefangen genommen.
In der mehrmonatigen Gefangenschaft, in ihrer als uneinnehmbar geltenden Starkenburg, wurde der Bischof auf das Beste beköstigt, es fehlte ihm an nichts. In der Sache allerdings blieb sie hartnäckig, trotz eines Bannstrahls des damaligen Papstes. Nach langen und zähen Verhandlungen konnte sie ihre Forderungen nach Unantastbarkeit ihres Besitzes durchsetzen. Der Bischof musste außerdem ein hohes Lösegeld bezahlen, schwören auf Rache zu verzichten und ein Schreiben an den Papst aufsetzen, in dem die Angelegenheit mehr als 'zufälliges Missgeschick' dargestellt wurde.
Damit der Bannstrahl aufgehoben wurde, musste sie allerdings persönlich nach Avignon reisen (dem damaligen Papstsitz). Mit einer Buß- und Sühneauflage wurde sie wieder in die Christengemeinschaft aufgenommen. Die Kosten für die Papstreise soll sie übrigens dem Bischof ebenfalls in Rechnung gestellt haben: 'Sei sie doch durch ihn erst in diese Lage gekommen'.
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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Prometheus
Geballte Muskelkraft gebannt
mit roher Gewalt durch Ketten
fließt eisige Kälte
wechselt mit der Glut der Sonne
geopfert dem Feuer
machte er Menschen zum Herren
sind nur die Götter grausam
die Strafe, die Schmerzen das Leid
kehrt immer wieder der Adler
schwingt sich hoch in die Lüfte
© Kaiserslautern
Schöne Stadtnamen
Ich ritt eynes Abends eynmal aus und ich sag euch, ich kam an vielen Städten vorbey, aber meynt ihr, die hätten alle schöne Namen gehabt?
Neyn, die Namen gingen manchmal weyt unter die Gürtellinie. Namen, die eyner Stadt so garnicht würdig sind.
Und dann gab es noch Städte mit eynem Zusatz, mit dem ich so garnichts anfangen kann: AG Vermutlich meynt ihr so was wie Aktiengesellschaft, aber denkt doch eynmal, wir sind im Mittelalter und ihr habt eyne Stadt und keynen Großkonzern. Also lasst uns doch eyn jeder eynen passenden Namen für unser Städtchen suchen, der in das Mittelalter passt. Gerüchten zufolge, will eyne hohe Persönlichkeyt die Stadt mit dem schönsten Stadt Namen reych belohnen.
© Sythen
Sythen
In den ersten Ausgaben bin ich als Thomas hier unterwegs gewesen nun habe ich mir gedacht
das auch ich mir eynen schöneren Namen zulegen werde der besser hier ins Mittelalter rein passt
So habe ich mich für den Namen Sythen entschieden denn das klingt gleich viel freundlicher
Also wenn ihr mir eine Botschaft schicken wollt müsst ihr eure Tauben ab nun an nach Sythen schicken
© Sythen
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