Ritterturnier auf Schloss Diedersdorf
Also begab es sich, dass die herren von Schloss Diedersdorf im sueden Berlins und die Grals Familie zu ihrem 4. ritterturnier am 5./6. Mai 2007 A.D. luden.
so genossen wir - Maritha v.d. Adlerschwinge und ich, Mike McThunderwolf - die gelegenheyth, mit dem lustigen folcke zu feyern, eyn wenig (oder auch eyn wenig mehr) vom koestlichen meth zu schluerfen, dazwischen den gaumen mit eyn paar leckereyen aus den garkuechen zu kitzeln. nun guth, auch der eyne oder andere odinstrunk kuehlte meine kehle an diesem heyssen wochenend.
so schlenderte ich ueber den marckt, besuchte wohl den falkenfluesterer Deimos mit seynem jungen sakerfalken Belenus und Sascha, den nordic-art-lederkuenstler mit seynen wunderbar verzireten taschen und armstulpen aus bestem leder.
auch bey allerhand von meyster Alexander schaute ich so oft hineyn, bis ich endlich nicht mehr widerstehen konnt - und eynes seyner kunstvoll geschaefteten messer erstand. es war ja auch heymtueckisch, dass er sich genau neben Amandaras amuletten platziret hatte, wo wir uns die meyste zeyth aufhilten. was allerdings eher an Maritha und dem muntheren haendler Uwe lag...
heftige schlachten, etliche musicanten und eyn naechtliches feuerspektakel untherhilten das zahlend folck, welches in scharen ueber das marcktgelaende schlenderte. selbst der Schum zu Cölln und Sophie v. Kirchhain schauten kurtz eynmal vorbey.
wie auff solch eynem festhe ueblich, verging die zeyth vil zu schnell und der meth schmeckete gar zu guth. so schlief ich, eingedenk der blauen raubritter, welche so gern an den strassen lauern, in meyner pferdelosen kutsche.
fruehe am naechsten morgen weckten mich sonne und voegeleyn. den letzten resth schlaf rieb ich dann mit kaltem wasser aus gliedern und gesichte. zum fruehstueck gab es dann eyn frisches kraeuterbroetchen aus dem steynofen, handgemachthen ziegenkas mit kraeutern und einen frischen odinstrunk.
vil zu schnell war auch der zweythe tag vorbey...
und das naechste mittelaltherliche fest ist ja nicht mehr allzu fern.
ihr solltet es nicht versaeumen, wenn das mittelaltherlich folck eynmal in eurer naeh gastiret. ihr werdet spass haben und die zeyth und den alltag vergessen.
gehabt euch wohl bis zum naechsten male.
euer
Mike McThunderwolf
Laird of Bannockburn
© Mike McThunderwolf
Die verschlossene Stadt
Es begab sich zu einem Sonntag Voller Tatendrang stürzte sich der junge Artakus in die Arbeit, er wollte ganz schnell eine der schönsten und reichsten Städte in Kapi-Regnum haben. Und dazu waren ihm fast alle Mittel recht, auch die Mittel, die nicht ganz legal sind. Aber er sagte sich, was kann ich denn dafür, wenn andere Spieler ... Da kann mir ja keiner was. Und so ging es den ganzen Sonntag. Stolz verließ er am Abend seine Stadt. Am Nächsten Morgen stand er wie immer auf, er ging zielstrebig auf seine Stadt zu, wollte das Stadttor öffnen. Aber was war das ? Das Tor ließ sich keinen Zentimeter bewegen. Irgend eine Macht musste das Tor wohl blockieren, da sah er das kleine Pergament, das am Tor hing. Er las sich die Zeilen durch und verschwand fluchend im Morgengrauen ...
© Thomas
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Zu Cöllen kam ich spät Abends an
Zu Cöllen kam ich spät Abends an,
Da hörte ich rauschen den Rheinfluß,
Da fächelte mich schon deutsche Luft,
Da fühlt ich ihren Einfluß -
Auf meinen Appetit. Ich aß
Dort Eierkuchen mit Schinken,
Und da er sehr gesalzen war,
Mußt ich auch Rheinwein trinken.
Der Rheinwein glänzt noch immer wie Gold
Im grünen Römerglase,
Und trinkst du etwelche Schoppen zu viel,
So steigt er dir in die Nase.
In die Nase steigt ein Prickeln so süß,
Man kann sich vor Wonne nicht lassen!
Es trieb mich hinaus in die dämmernde Nacht,
In die widerhallenden Gassen.
Die steinernen Häuser schauten mich an,
Als wollten sie mir berichten
Legenden aus altverschollener Zeit,
Der heiligen Stadt Cöllen Geschichten.
Ja, hier hat einst die Klerisei
Ihr frommes Wesen getrieben,
Hier haben die Dunkelmänner geherrscht,
Die Ulrich von Hütten beschrieben.
Der Cancan des Mittelalters ward hier
Getanzt von Nonnen und Mönchen;
Hier schrieb Hochstraaten, der Menzel von Cöln,
Die giftgen Denunziaziönchen.
Heinrich Heine
© Das heilige Cöllen
Erlebnisse eines Freifräuleins
Gelingt Euch das freie Wirtschaften gut, edle Damen und Herren? Könnt Ihr Euch schon in edle Tuche gewanden und sind Eure Tafeln wohlgedeckt? Ich hoffe es sehr für Euch und meiner Freude könnt Ihr Euch sicher sein. Bei mir geht es langsam voran. Ab und zu verkaufe ich Produkte, doch im wesentlichen beschränke ich meinen Verkauf auf die eigenen Marktstände. Noch muss ich meine Produktion selbst aufbrauchen, um die kostenintensiven Zukäufe zu vermeiden. Noch habe ich keine Meister, die mir Kleider herstellen können. Aber vielleicht kann ich davon schon in der übernächsten Ausgabe des Tagblatts Euch berichten? Das würde mir schon gefallen. Ein schickes Kleid auch. Aber ich wachse, denn eben habe ich einen Steinbruch in Auftrag gegeben. Wieder einige Produkte, die ich nicht teuer auf dem großen Marktplatz kaufen muss. Sehr wirtschaftlich gedacht für ein schwaches Weib, nicht wahr?
© Ellisa von Mayenfells
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